Sie sind nicht nur die Basis leckerer Tees und verfeinernder Gewürze; Kräutern werden zahlreiche gesundheitsfördernde und heilende Eigenschaften nachgesagt. Wir möchten euch ab sofort in unserer „Kleinen Kräuterkunde“ jeweils eines der beliebten oder vielleicht auch noch etwas unbekannten, aber sicherlich unterschätzten Kräutern vorstellen. Erfahrt nicht nur spannendes Hintergrundwissen, sondern auch gesunde und leckere Rezepte zum Nachmachen. Passend zu den sommerlichen Temperaturen möchten wir euch die Pfefferminze genauer vorstellen.
Steckbrief Pfefferminze
Minze existiert in sehr unterschiedlich ausgeprägten Variationen. Die bekannteste und am weitesten verbreite Unterart ist aber sicherlich die Pfefferminze. Pflanzen dieser Art werden bis zu 40 cm hoch, haben längliche kantige Stängel, längliche grüne Blätter und weiß-rosa Blüten. Pfefferminze ist aus einer Kreuzung der Bachminze und der Wasserminze entstanden. Sie zeichnet sich im Vergleich zu anderen Minzarten durch einen besonders hohen Menthol-Gehalt aus, weswegen sie die häufigste Verwendung in Küche und Hausapotheke findet.
Pfefferminze als Heilpflanze
Das enthaltene Menthol ist tatsächlich auch der zentrale Aspekt hinsichtlich der heilenden Eigenschaften von Pfefferminze. In Form von Pfefferminzöl auf der Haut angewendet, werden Kälte- und Wärmerezeptoren angeregt sowie Botenstoffe gehemmt, welche für die Übertragung von Schmerz im Nervensystem verantwortlich sind. Es resultiert eine lokal betäubende und entspannende Wirkung. Diese Eigenschaften machen Pfefferminzöl zu einem echten Geheimtipp bei Kopfschmerzen, Verspannungen und Muskelkater.
Aber auch innerlich wird Minze in Form von Pfefferminztee oder Pfefferminzöl gerne angewendet. Pfefferminzöl sollte hierbei aber immer nur verdünnt zu sich genommen werden um Reizungen durch eine zu hohe Konzentration zu vermeiden. Das Heilkraut wirkt unter anderem krampflösend und säureregulierend. Hier ist eine Verwendung aber nur bei leichten Magen-Darm-Beschwerden und nicht bei chronischen Entzündungen der Magenschleimhaut empfehlenswert.
Eine weitere Anwendungsmöglichkeit von Pfefferminzöl ist aufgrund der schleimlösenden Eigenschaften auch die Beigabe zu Dampfbädern zur unterstützenden Heilung bei Erkältungskrankheiten (nur wenige Tropen verwenden, da sehr intensiv). Auch Pfefferminztee hilft aufgrund von in Minze enthaltenem Vitamin A und C weiter, indem er die Abwehrkräfte stärkt und somit der Infektion entgegenwirkt.
Übrigens: Im Kosmetikbereich sind die kühlenden und entzündungshemmenden Eigenschaften der Pfefferminze ebenfalls sehr beliebt. Habt ihr unser Pfefferminz-Lippenpeeling schon ausprobiert?
Do it yourself: Pfefferminzöl
Zutaten:
- 150 g Bio-Pfefferminze oder aus Eigenanbau
- 150 ml geruchsneutrales Bio-Öl nach Wahl
- Behälter aus dunklem Glas
Zubereitung:
- Wasche die Minzblätter zunächst ausgiebig mit klarem Wasser und trockne sie mit einem Küchentuch ab. Schneide die Pfefferminze anschließend in kleine Stücke und gebe sie in das Öl eurer Wahl. Lasse alles mindestens 4 Wochen lang ziehen, damit sich die Inhaltsstoffe optimal entfalten können. Anschließend kannst du die Blätter abgießen und das fertige Öl auffangen.
Wenn du das Öl schon früher nutzen möchtet, kannst du die Pfefferminzblätter auch zu Beginn für eine halbe Stunde in heißem Öl sieden lassen. Nach dem Abkühlen des Öl-Minz-Gemischs die Blätter direkt herausfiltern, das Öl in einem dunklen Glas fest verschließen und noch 2 Wochen ziehen lassen.
Wichtig: Verwende für die Aufbewahrung unbedingt dunkles Glas um das Öl vor Lichteinstrahlung zu schützen.
Pfefferminze als Küchenkraut
Pfefferminze hat allerdings nicht nur heilende Eigenschaften, sondern ist auch in der Küche gern gesehen. Eine köstliche Kombination ist dabei sowohl in herzhaften als auch in süßen Rezepten, bei Gerichten sowie Getränken möglich. Meist wird Minze bei herzhaften Gerichten allerdings eher als kleiner „Frischekick“ oder in einer Beilage addiert und kommt nicht als dominierende Zutat vor. Ein leckeres Rezept in Kombination mit Minze haben wir euch mit unserem Sommersalat bereits auf dem Blog vorgestellt.
Ebenfalls sehr beliebt und nicht nur zu Falafel passend ist der:
Minze-Joghurt-Dip
Zutaten:
- 150 g Naturjoghurt
- 150 g Magerquark
- 1 El frischgepresster Zitronensaft
- 1 Knoblauchzehe
- Eine handvoll Pfefferminze, kleingehackt
- n.B. Salz und Pfeffer
Zubereitung:
- Knoblauch und Minzblätter fein hacken und gemeinsam mit den übrigen Zutaten vermischen, mit Salz und Pfeffer abschmecken, etwas ziehen lassen und kühl stellen.
Der Dip passt hervorragend zu orientalischen Speisen, ist aber auch ein Genuss als Grillbeilage oder zu Kartoffelgerichten.
Insbesondere auch in Getränken ist Minze eine beliebte Zutat. Nicht ohne Grund ist auch der (Virgin-) Mojito einer der Favoriten an unseren Poolbars. Wer sein minziges Erfrischungsgetränk im Handumdrehen zubereitet haben möchte, sollte sich am Besten immer einen selbstgemachten Minzsirup im Kühlschrank bereit stellen.
Minz-Sirup
Zutaten:
- 500 ml Wasser
- 350 g Zucker
- 100 g Minzblätter
- 7 EL frisch gepressten Zitronensaft
Zubereitung:
Minzblätter unter kaltem Wasser waschen, mit einem Küchentuch sanft abtrocknen und kleinschneiden. Anschließend Wasser und Zucker in einem Kochtopf aufkochen und für 2-3 Minuten köcheln lassen. Die kleingehackten Minzblätter und den Zitronensaft zugeben und alles erneut etwa 5 Minuten köcheln, bis die Flüssigkeit leicht eingedickt ist. Den Topf vom Herd nehmen und die Flüssigkeit für einige Stunden auf Zimmertemperatur abkühlen und ziehen lassen. Anschließend den Sirup abseihen und noch einmal kurz aufkochen bevor man ihn wieder abkühlen lässt. Den fertigen Sirup fest in einem Glasbehälter verschließen und im Kühlschrank aufbewahren.
Der Minz-Sirup verwandelt schließlich jedes Leitungs- oder Mineralwasser in ein erfrischendes Sommergetränk. Natürlich aber kannst du jedes Kalt- oder Heißgetränk sowie Desserts nach Belieben hiermit verfeinern.
Wunder der Natur
„Ein Wunder der Natur“ ist unsere Pfefferminze ganz bestimmt. Die Natur unterstützt uns aber auf ganz vielfältige Weise und stellt uns tatkräftigen Support zur Verfügung. Wir haben dir bereits einige hiervon vorgestellt: